Montag, 28. Dezember 2020

Fotoalbum-Reihe #13

Fotoalbum mit Buchschrauben

Immer wenn ich Fotoalben nach der klassischen Variante mit Fadenheftung herstelle, habe ich danach Papier übrig, das ich zum Ausgleich der Steigung zwischen den Seiten platziert hatte. Für kleinere Bücher könnte man das Papier noch gut nehmen, sofern es kein Fotokarton ist. Aber auch das 170 g/m² schwere Skizzenpapier, das ich mittlerweile gern für Fotoalben verwende, ist für kleine Tage- oder Notizbücher nach meinem Empfinden eher ungeeignet.

Fotoalbum mit Buchschrauben

Daher verwende ich es sehr gerne noch für Fotoalben mit Buchschrauben. Hierfür muss man das Papier nicht falten und es behält das große Format von ca. 25 x 25 cm. Außerdem bin ich ja noch dabei, meine Fotoalben mit Buchschrauben zu optimieren. Meine bisher gezeigten Ergebnisse hier und hier hatten nämlich noch ganz viel Verbesserungspotential. Außerdem habe ich im Netz nach Anregungen gesucht, denn bei den Alben mit Buchschrauben gibt es ganz viele tolle Gestaltungsmöglichkeiten, die ich gar nicht in meinem eigenen Hirn erfinden kann. :)

Bei diesem Album hier habe ich Fotokarton verwendet, insgesamt sind es ca. 30 Blatt, so dass 60 Seiten entstehen. Zum Glück kann ich hier auf die Hilfe des Bücheronkels zurückgreifen, der in seiner Werkstatt eine Papierbohrmaschine hat, so dass ich die Löcher nicht von Hand bohren muss. Bei so vielen Seiten ist das verdammt viel Arbeit und wird auch nie ganz gleichmäßig. Mit der Bohrmaschine ist das aber nur eine Sache von Sekunden!

Vom Album mit dem Salamander habe ich die Idee übernommen, dass die Seiten Scharniere erhalten. Das ist eine aufwändige Prozedur von Hand, aber gerade bei der Bindung mit den starren Buchschrauben bisher die beste Variante, damit man die Seiten gut blättern und aufschlagen kann, denn das Rillen des Fotokartons hat sich für mich nicht bewährt. Das Ergebnis entschädigt den Aufwand normalerweise.

Washi Tape zum Aufhübschen der Scharniere an den Seiten

Da ich das weiße Filmoplast P für die Scharniere der Seiten nicht so ansprechend finde, habe ich hier mit Washi Tape experimentiert und muss sagen: es ist dann natürlich noch mehr Aufwand. xD Außerdem ist der Verbrauch an Washi Tape enorm. Für dieses Buch mit den vielen Seiten hat mir eine Rolle Washi Tape gar nicht gereicht, ich habe insgesamt drei Rollen (mit je 5 m Tape) verbraucht, daher sind es nun drei verschiedene Motive geworden. Wiederholen würde ich das vermutlich nicht mehr, da ich es auch optisch nicht so perfekt finde - sofern mir nicht ein großzügiger Mensch irgendwann mal Unmengen an Washi Tape mit demselben Motiv schenkt, so dass es für ein komplettes Album reicht. xD

Fotoalbum mit Buchschrauben

Stattdessen habe ich aber schon eine andere Idee, um das weiße Filmoplast aufzupeppen, dazu bin ich aber bisher noch nicht gekommen. Vielleicht in naher Zukunft mal. Das Schöne an solchen Büchern mit Buchschrauben ist ja: man kann die Seiten auch später noch einmal heraus nehmen und verändern, wenn man das möchte. Oder der Einband gefällt nicht mehr? Dann kann man auch einfach neue Deckel herstellen.

Motiv: Blood vessels, Transmitted light brightfield. Acquired with ZEISS Axiolab 5.

Weiter zum Einband: Bei diesem Album hier habe ich mich für eine Variante mit geschlossenem Buchrücken entschieden. Normalerweise stelle ich immer zwei Deckel her, so dass der Rücken dann offen ist und man leider auch die Ungleichmäßigkeit der Seiten sieht. Denn nach dem Herstellen der Scharniere für jede Seite hat der Block leider nicht mehr den glatten Schnitt wie nach dem Schneiden. Von Hand ist mir das auch ehrlich gesagt zu viel Mühe, da dann noch halbe Millimeter zurecht zu schneiden, daher lasse ich es so. Bei diesem Einband wird der Buchschnitt aber zumindest im geschlossenen Zustand verdeckt, da die Buchdeckel miteinander verbunden sind. Am hinteren Deckel habe ich die Buchschrauben befestigt, am vorderen jedoch nicht. Stattdessen gibt es zum Befestigen der Schrauben nur innen ein schmales Stück Pappe, das ich mit Leinen bezogen habe.

Fotoalbum mit Buchschrauben

Beim hinteren Deckel habe ich es leider versäumt, ebenfalls ein Scharnier einzuarbeiten, so dass die Seiten sich zwar theoretisch gut aufschlagen lassen müssten, es aber praktisch nicht tun, weil der hintere Deckel nicht wegklappen kann. Das stört mich ein bisschen. Aber da ich außerdem den Buchrücken viel zu hoch gemacht habe (wobei das den Vorteil hat, dass man noch ganz viele Seiten einfügen könnte, wenn man längere Schrauben verwendet) und außerdem vergessen habe, zusätzliche Kartonstreifen einzuarbeiten, um die spätere Steigung durch eingeklebte Fotos auszugleichen, ist das Album sowieso noch ein paar Schritte davon entfernt, zur Standardvariante für meine Fotoalben mit Buchschrauben zu werden. :)

Trotzdem gefällt mir aber die Variante mit dem geschlossenen Rücken prinzipiell sehr gut und hat auf jeden Fall Ausbaupotential.

Motiv: Blood vessels, Transmitted light brightfield. Acquired with ZEISS Axiolab 5.

Das Motiv auf dem Einband stammt übrigens aus dem Zeiss Microscopy Kalender 2020, der mir auf der Arbeit (ich arbeite in einem Forschungslabor) als Werbegeschenk auf den Schreibtisch gelegt wurde. Glücklicherweise habe ich den Kalender doppelt bekommen, so dass ich die schönen Motive sowohl für vorn als auch für hinten verwenden kann. In diesem Fall hier habe ich mich für die Blutkörperchen entschieden, da wir bei uns im Labor auch viel mit Zellen arbeiten, die wir aus Blut gewinnen. Anscheinend war das Motiv aber auch das Motto beim Herstellen dieses Albums: kurz vor der Fertigstellung habe ich mir beim Schneiden eines Stück Leinens sehr tief in den linken Zeigefinger geschnitten. In der Notaufnahme des Krankenhauses war glücklicherweise nicht viel los und da ich Glück im Unglück hatte, musste auch nichts zusammen geflickt werden. Aber das Album wollte wohl unbedingt Blut sehen. xD Seitdem überlege ich, ob ich mir nicht mal Schnittschutzhandschuhe zulegen sollte, wenn ich weiterhin mit Stahllineal und Cutter arbeite. Für eine Pappschere fehlt mir der Platz und für den Hebelschneider sind meine Papiere eigentlich immer viel zu groß. Ich habe zwar ein großes Schneidlineal, aber das finde ich irgendwie unhandlich und umständlich.

Womit schneidet ihr denn am liebsten Papier? :)

Bis bald,

Eure Gerdi



Anleitung Leinenecken

Einband Motiv: Blood vessels, Transmitted light brightfield. Acquired with ZEISS Axiolab 5. Aus dem Zeiss Microscopy Kalender 2020, der ein Werbegeschenk war.


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Montag, 21. Dezember 2020

Seelenbücher



Kürzlich habe ich erzählt, wie ich zum Buchbinden fand und erwähnte in dem Blogeintrag die Seelenbücher. Ich finde, dass sie einen eigenen Eintrag verdient haben, denn ich widmete den Seelenbüchern nicht nur auf kreative Art und Weise meine Zeit.

Die Seelenbücher waren ein Projekt von ein paar Mädels in einer gemeinsamen WG in Köln, die über die Plattform livejournal.com eine Community gegründet hatten, um Interessierte zu finden, die mitmachen wollten. Die Idee war, leeren Büchern durch kreative Einträge Seele einzuhauchen, daher der Name "Seelenbücher". Bücher mit Seele.

2002 begann das Projekt. Als ich 2005 dazu stieß, war die Community schon recht gut gewachsen und erfreute sich großer Beliebtheit. Es gab bereits viele Bücher, die unterwegs waren, und die Wartelisten waren recht lang. Es dauerte eine Weile, bis man das erste Seelenbuch in Händen halten konnte, um sich darin ebenfalls zu verewigen, aber was war das für eine Besonderheit. So unfassbar schöne Bücher waren das, so kostbar und besonders, wenn man endlich die Ehre hatte, die nächste Person auf der Liste zu sein, die ein Buch erhalten sollte.

Das Sonnenblumenbuch - das erste ging auf dem Postweg verloren




Sogar eine eigene Webseite wurde irgendwann programmiert und online gestellt, um dem großen Andrang der Interessierten gerecht zu werden. Zu kompliziert und aufwändig wurde irgendwann das Austauschen von Informationen über die Community. Es wurde schwierig, die Buchwege zu verfolgen und den Überblick zu behalten, wer sich für welches Buch eingetragen hatte und als nächstes an der Reihe war. Adressen mussten per Kommentar oder Mail ausgetauscht werden, was nicht immer reibungslos klappte. Mit der Webseite wurde vieles einfacher und übersichtlicher und sie sollte helfen, dass alles reibungsloser klappte.

Das kleine Herbstbuch



Falls ihr dem Link zur Community oder Webseite gefolgt seid, werdet ihr festgestellt haben, dass die Seelenbücher nun schon seit vielen Jahren nicht mehr aktiv sind. Was ist passiert? Ich grübele nach so langer Zeit manchmal noch darüber nach, wieso die Seelenbücher irgendwann "gestorben" sind.

Mit dem Wachsen der Community wuchsen leider auch die Probleme. Fristen wurden nicht eingehalten, obwohl es doch so einfach schien, die Frist für ein Buch zu verlängern oder das Buch an die nächste Person weiterzugeben, wenn man merkte, dass man doch keine Zeit hatte. Zumindest dachte man das - für einige schien es jedoch eine unüberwindbare Hürde zu sein.

So blieben immer häufiger Bücher bei Personen hängen und reisten einfach nicht weiter. Die Gründerinnen mussten immer häufiger "Problemfälle" bearbeiten, sprich immer wieder anschreiben oder gar anrufen und nachfragen und darum bitten, dass die Bücher doch bitte weiter geschickt werden. Trotzdem sind bis heute einige Bücher verschollen geblieben. Man muss zugeben, dass das aber auch z.T. Schuld der Post war, weswegen viele Bücher irgendwann die Bedingung hatten, per Einschreiben verschickt zu werden, um besser nachforschen zu können, was auf dem Postweg passiert ist.

Memorial - ein Buch in Gedenken an liebe Menschen




Ich glaube, dass mehrere Faktoren am Ende dazu beitrugen, dass das Ende der Seelenbücher eines Tages bevorstand. Könnte es eine Rolle gespielt haben, dass die Mitglieder der Community überwiegend zwischen 16 und 30 Jahren alt waren, mehrheitlich Schüler, Studenten oder junge Berufstätige? Wenn ich mich nämlich jetzt so auf vielen Kreativblogs umschaue, die erfolgreich ähnliche Buchprojekte vollführen, sind die meisten Beteiligten dann doch eher schon älter - sie stehen voll im Leben, sind im Normalfall in der Lage, die Versandkosten zu tragen, und vor allem nehmen sie sich meist bewusst Zeit für ihre Kreativität. Hoffentlich fühlt sich niemand von dieser Theorie auf den Schlips getreten - vielleicht täusche ich  mich auch völlig. ;)

Vielleicht kam hinzu, dass die Idee am Anfang für jeden neu und aufregend war und irgendwann einfach abebbte? Vielleicht waren manche dann doch enttäuscht von dem, was sie in Händen hielten, und maßen der Sache weniger Besonderheit zu als andere? Vielleicht wurden es irgendwann zu viele Mitglieder und das Projekt nur noch schwer beherrschbar? Immer mehr Regeln waren notwendig - vielleicht wurde das manchen einfach zu viel?

Schicksalsbuch



Jedenfalls wuchs der Frust mit der Zeit immer mehr. Einige der Gründerinnen, die sich um das Projekt kümmerten, wollten einfach nicht mehr und waren müde vom fruchtlosen Nachforschen. Ich bot mich an, einzuspringen, weil mir das Projekt am Herz lag. Ich mühte mich ab, nach den Büchern zu forschen, damit jedes irgendwann den Weg zurück zu seinem Besitzer finden würde.

Auch der Frust bei den Mitgliedern wuchs mit der Zeit und das Interesse wurde weniger. Viele waren enttäuscht, weil ihre Bücher auf der Strecke blieben. Viele mussten sich eingestehen, dass sie nicht die nötige Zeit hatten, den Büchern die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie verdienten, und zogen sich aus Respekt vor den Besitzern lieber zurück. Vielen wurde das Projekt auch einfach zu teuer, denn es waren auch richtig große, schwere Bücher dabei, häufig mit Zusatzkosten für Einschreiben. Außerdem gab es Mitglieder im Ausland, das Porto dorthin war natürlich noch viel teurer - für viele Schüler und Studenten irgendwann einfach nicht mehr bezahlbar.


Gedichtband



Es gab zwar immer neue Bücher, die Begeisterte auf den Weg bringen wollten, doch es gab immer weniger Mitglieder, die bereit waren, sich einzutragen. Das einstmals rege Treiben kam immer mehr zum Erliegen. Wir beschlossen daher irgendwann, die Community vorerst stillzulegen, damit die Bücher, die noch unterwegs waren, zu ihren Besitzern zurück kommen. Für die meisten Bücher klappte das auch und jedes dieser Bücher ist ein Erfolg. Doch leider blieben auch viele Bücher verschollen und somit unvollendet.

Lange hielt die letzte verbleibende Gründerin daran fest, die Webseite, die einige Bugs hatte, überarbeiten zu wollen, um nach einer Pause wieder mit neuem Elan durchzustarten, doch es passierte einfach nichts mehr. Irgendwann strich auch ich die Segel, frustriert vom erfolglosen Nachforschen. Zu einem Neustart der Seelenbücher kam es nie und ich glaube auch nicht, dass es irgendwann doch noch dazu kommen wird.
Manchmal frage ich mich, was man hätte anders machen können, oder ob es einfach unaufhaltsam war.

Meine eigenen Seelenbücher haben alle bis auf eines, das auf dem Postweg verschwand, den Weg wieder zu mir nach Hause gefunden. Wunderschöne Einträge sind darin und ich nehme sie immer wieder gerne in die Hand, um darin zu blättern. Manchmal frage ich mich, ob ich sie vielleicht wieder auf den Weg bringen könnte, damit sie irgendwann noch voll werden, doch wie und mit wem und überhaupt, das ist mir noch nicht klar.

Dieses Buch habe ich "Windows XIV" genannt



Darin ist Platz für 14 Fenster...

...und das, was man entdeckt, wenn man "durch" die Fenster schaut.

Das ist die Geschichte der Seelenbücher. Was denkt ihr darüber? Denkt ihr, das Projekt war irgendwann zu groß und hätte in einem kleineren Rahmen bessere Chancen gehabt? Was hätte man anders machen können? Habt ihr selbst schon an ähnlichen Projekten teilgenommen und hat das alles reibungslos geklappt? Wie sind eure Erfahrungen, habt ihr überhaupt Interesse an solchen gemeinschaftlichen Projekten?
Erzählt doch mal, ich bin neugierig und gespannt auf jeden Gedanken, der euch dazu kommt. :)

Bis bald,
eure Gerdi


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Montag, 14. Dezember 2020

Fotoalbum-Reihe #12

Oh, was ist das? Es ist ein... Fotoalbum! Schon wieder! ;) Und wer schon länger hier mitliest, wird vermutlich denken: "Moment, den Einband kenne ich doch!" Fast - denn das Papier habe ich bereits für dieses Fotoalbum verwendet, das ebenfalls einen gekauften Buchblock enthält. Jedoch habe ich für das zweite Album dann doch passendes Leinen in türkis besorgt, so dass zumindest der Buchrücken anders aussieht. Außerdem hat das Album dann auch noch leinenbezogene Ecken bekommen.

Vielleicht fragt ihr euch ja, was ich eigentlich mit so vielen Fotoalben anstelle. Ich glaube, ich habe es auch schon manchmal erwähnt: Die Fotoalben sind Geschenke an liebe Kollegen, die uns wieder verlassen. Meist ist es gleichzeitig ein Geschenk zur erfolgreichen Verteidigung der Doktorarbeit. Die Alben enthalten dann Fotos der Kollegen und die meisten haben sich dann auch noch mit vielen lieben Worten an den Beschenkten darin verewigt.

Das ist alles immer etwas aufwändig, aber bisher hat sich das meiner Meinung nach immer gelohnt. Ein solch persönliches Geschenk in einem einzigartigen Fotoalbum hat ganz bestimmt nicht jeder. :)



Bis bald,
Eure Gerdi




Anleitung Halbgewebeband
Anleitung Leinenecken

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Montag, 7. Dezember 2020

Wie ich zum Buchbinden kam

Eines meiner Seelenbücher, allerdings nicht selbst gebunden

*Werbung 

Ich sehe häufiger mal Buchprojekte im Internet, wie z.B. ein sogenanntes Letter Journal oder ähnliches, bei denen per Post ein Buch von einer Person zur nächsten geschickt wird und jeder gestaltet etwas in diesem Buch.
Das erinnert mich an die Seelenbücher, die sich vor über 10 Jahren auf der Plattform livejournal.com sehr großer Beliebtheit erfreuten. Und das erinnert mich daran, dass die Seelenbücher eigentlich der Grund waren, wie ich zum Buchbinden fand.

Eines meiner allerersten selbstgebundenen Bücher.
Der Einband ist mit Skizzen einer Freundin eingebunden,
der ich dieses Buch geschenkt habe.

Mich begeisterte die Idee der Seelenbücher damals sehr: leere Bücher, denen man mit kreativen Einträgen sozusagen eine Seele gab. Jemand startete ein Buch, meist mit einem bestimmten Thema, und interessierte Mitglieder der Community konnten sich eintragen, um nacheinander auf dem Postweg das Buch zu erhalten und ihren Teil beizutragen.
Die Mehrheit der Bücher waren natürlich gekaufte Notizbücher, aber eines Tages hielt ich ein handgebundenes Buch in den Händen und fand es einfach atemberaubend. Im Nachhinein betrachtet würde es vermutlich nicht mehr meinen Ansprüchen gerecht werden, nachdem ich schon viele Bücher gebunden habe und viel dazu gelernt habe, aber damals war dieses Buch etwas ganz besonderes, auch wenn es von einem Laien gebunden und mit Pattex geklebt war - jedem Buchbinder würden sich bei solch einer Info die Fußnägel hochrollen... ;) - und es hatte so viele kleine Unperfektheiten.

Wie man sieht, steckten meine Fertigkeiten noch in den Anfängen.
Auch Fotografieren wollte erst einmal gelernt werden. :)

Ich war trotzdem begeistert und fragte die Macherin, wie sie das bewerkstelligt hatte. Sie gab mir ihre selbst zusammen geschusterte Anleitung, mit der sie sich so grob erschlossen hatte, wie man ein Buch selbst binden kann. Und damit begann meine Leidenschaft des Buchbindens.

Mit Pattex kann man auch kleben - nicht zum Nachmachen empfohlen.
Kauft euch richtigen Buchbinderleim! :D

Das war 2007. Seitdem habe ich schon viele Bücher gebunden, immer mit dem Anspruch, ein bisschen besser zu werden. Von diesen Anfängen könnt ihr hier ein paar Werke sehen. Mittlerweile habe ich Kurse besucht und besitze einige Bücher mit Anleitungen und Hintergrundwissen. Das Internet ist mittlerweile auch sehr hilfreich, es gibt zahlreiche Videos und Tutorials, in denen kreative Menschen ihr Wissen über das Buchbinden teilen, denn man lernt immer wieder etwas dazu und macht seine ganz eigenen Erfahrungen mit Materialien und Techniken.

Eines meiner ersten Bücher mit japanischer Blockbindung

Das ist meine Geschichte, wie ich zum Buchbinden fand. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euch mit dem Buchbinden zu beschäftigen? Wie hat es bei euch angefangen? Das würde mich mal brennend interessieren!

Bis bald,
eure Gerdi


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Montag, 30. November 2020

Fotoalbum-Reihe #11

Fotoalbum


Fotoalben und noch mehr Fotoalben... Es nimmt kein Ende. :D Für dieses hier habe ich mal wieder auf einen gekauften Buchblock zurück gegriffen, das kann durchaus sehr praktisch sein. Beim Einband habe ich mich auch ein wenig wiederholt, denn das Motiv habe ich bereits für dieses Album verarbeitet.








Höchstwahrscheinlich wird euch das Papier auch noch häufiger begegnen, denn der Papierbogen war ziemlich groß und ich habe noch mehr als genug davon. xD

Bis bald,
Eure Gerdi


Anleitung Halbgewebeband

Anleitung Leinenecken


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Montag, 23. November 2020

Ein Ort für die Babykarten

 


Kennt ihr das: man bekommt wunderschöne Karten zu verschiedensten Anlässen geschenkt und weiß einfach nicht, was man damit anstellen soll? Für den Müll sind die Karten oftmals einfach zu schade, doch sie einfach nur lieblos in einer Kiste sammeln, ist irgendwie auch nicht das Wahre.

So erging es mir mit den vielen Babykarten, die ich letztes Jahr im Oktober zur Geburt meiner kleinen Tochter bekommen habe. Diese Karten wollte ich auf jeden Fall behalten und ihnen einen Ort geben, an dem sie auch noch zur Geltung kommen können. Im Internet findet man viele Ideen für sowas und so entschied ich mich für diese Variante hier.

Es ist ein schlichter Einband, den ich mit einem Kalenderblatt eingebunden habe (das Motiv auf dem Kalenderblatt stammt von Fotolia, Fotograf: Michael Kempf). Da mir am Buchrücken das Papier leider etwas eingerissen ist, habe ich das Spitzenband zum Verdecken darüber geklebt, so dass es nicht mehr so auffällt.

Mit Bäckergarn habe ich den Buchrücken anschließend umwickelt, bis ich genug Bänder hatte, um alle Karten darin einhängen zu können. Am Rücken in der Mitte zusammen geknotet, mit einer Perle geschmückt, fertig.

Nun kann man die Karten jederzeit in die Hand nehmen und ganz einfach durchblättern. Ich bin noch nicht sicher, ob mir der Einband so gefällt - das Schöne ist, dass man die Karten auch einfach wieder herausnehmen und in einen neuen Einband einhängen kann, wenn man das möchte.

Und was stellt ihr mit all den Karten zu Geburtstagen, Hochzeiten, Weihnachten, Ostern, usw. an? :)

Bis bald,
Eure Gerdi

Sonntag, 15. November 2020

Fotoalbum-Reihe #10


Wie findet man eigentlich einen guten Einstieg nach einer langen Blogpause? Vermutlich gar nicht. Zumal ich noch nicht einmal versprechen kann, dass die Pause wirklich beendet ist. Lange Zeit hatte ich keine Lust auf's Bloggen. Aber auch die fehlende Zeit, wenn man plötzlich eine Einjährige um sich herum hüpfen hat, spielt eine große Rolle. Hui! Dazu vielleicht wann anders mal mehr. ;)



Kommen wir lieber zum eigentlichen Thema: das heutige Buch, das ich schon vor über zwei Jahren gebunden habe. Es ist ein Fotoalbum mit klassischer Fadenheftung nach dieser Anleitung hergestellt. Das 170 g/m² schwere Papier ist ein elfenbeinfarbenes Skizzenpapier, das aber ein 1,4-faches Volumen aufweist und sich so meiner Meinung nach sehr gut für Fotoalben eignet. Es ist dick und stabil und sehr griffig, trotzdem nicht so starr wie Fotokarton. Das Papier habe ich bereits für dieses Fotoalbum verwendet, wovon ich sehr begeistert war. Daher wird es in Zukunft häufiger Verwendung finden und euch wohl bald wieder begegnen. ;)




Das Album ist klassisch in einen Halbgewebeeinband mit Leinenecken gebunden. Was in manchen Papierlädchen als Geschenkpapier angepriesen wird, ist für mich aber oftmals viel zu schade, um nach dem Auspacken der Geschenke im Müll zu landen. So auch das Papier mit den Fischen, das ich für diesen Einband verwendet habe. Ganz schlicht, aber auch irgendwie hübsch.



Das Album war ein Geschenk an ein ganz liebes Pärchen. Die beiden begleiten mich auf meinem harten Weg in Sachen Schmerzfreiheit nun schon eine Weile. Ich verdanke den beiden unendlich viel. Ich hoffe, sie haben das Album mittlerweile mit vielen Fotos und Erinnerungen gefüllt. :)


Bis (hoffentlich!?) bald,
Eure Gerdi


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