Nachfolgend haben wir ein kleines Glossar erstellt, in dem wir verschiedene Begriffe zum Buchbinden erklären, die auch in unserem Blog häufiger vorkommen. Kursive Begriffe innerhalb einer Erklärung sind zusätzlich beim entsprechenden Buchstaben ebenfalls zu finden.
Sollten weitere Begriffe unklar sein, ergänzen wir die gern. Für die Richtigkeit aller Erläuterungen können wir jedoch keine Garantie übernehmen - sollte sich also der Fehlerteufel eingeschlichen haben, lasst es uns wissen.
A
Ableimen |
Abpressen |
Buchblock anpappen |
zwei Ahlen, davon links eine japanische Ahle |
B
Beschneidehobel: Ein Werkzeug, mit dem man den eingespannten
Buchblock beschneiden kann. Dabei wird eine scharfe Klinge durch einen
Mechanismus so eingestellt, dass immer nur wenige Blätter in einem Durchgang
geschnitten werden. Durch eine Art Schiene wird die Klinge immer im gleichen
Abstand zur Klemmvorrichtung geführt, sodass ein sauberer, glatter Schnitt
entsteht.
beschneiden: Am abgeleimten Buchblock werden die drei äußeren Seiten glatt geschnitten.
Breitbahn: Liegt ein Papier in Breitbahn vor, so ist seine Laufrichtung parallel der kürzeren Seite (wenn die Laufrichtung von uns weg weist, dann liegt das Papier im Querformat vor uns). Meist wird Papier in DIN A3 oder größer als Breitbahn verkauft, Papier in DIN A4 oder kleiner hingegen als Schmalbahn.
beschneiden: Am abgeleimten Buchblock werden die drei äußeren Seiten glatt geschnitten.
Breitbahn: Liegt ein Papier in Breitbahn vor, so ist seine Laufrichtung parallel der kürzeren Seite (wenn die Laufrichtung von uns weg weist, dann liegt das Papier im Querformat vor uns). Meist wird Papier in DIN A3 oder größer als Breitbahn verkauft, Papier in DIN A4 oder kleiner hingegen als Schmalbahn.
Planatol BB |
Buchbinderleim: Ein (Weiß-)Leim, der schnell abbindet, eine hohe Klebkraft hat und dauerelastisch bleibt. Wird auch als Lumbeckleim bezeichnet. Wir verwenden den Typ BB vom Hersteller Planatol.
Buchbinderleinen / Bibliotheksleinen: Ein Textilgewebe, das auf einer Seite mit dünnem Papier kaschiert (beklebt) ist. Wird oft zum Beziehen von Einbänden oder Teilen davon verwendet. Bibliotheksleinen hat darüber hinaus eine wasserabweisende Beschichtung, die es weniger anfällig für Verschmutzung macht. Der Name kommt daher, dass dies im harten Bibliotheksalltag von Vorteil ist.
Buchbindernadeln in versch. Größen |
Buchbindernadel: Eine Art Nähnadel, mit der die einzelnen Heftlagen mit Buchbinderzwirn geheftet werden, meist etwas länger als gleich dicke Nähnadeln. Es gibt sie in verschiedenen Größen, die besonders langen und dicken Nadeln haben eine große Öse und eignen sich so sehr gut für japanische Bindungen.
Buchbinderzwirn: Ein starker Leinenzwirn, der meist
gewachst ist, damit er besser durch das Papier gleitet. Das Wachsen kann man
auch mit einem Stück Bienenwachs selbst durchführen.
Buchblock: Der "Inhalt" des Buches, also die Seiten mit dem Vorsatz als ganzes miteinander verbunden.
Buchblock runden: Nach dem Beschneiden wird der Rücken des
Buchblocks mit der Breitseite eines Hammers so bearbeitet, dass dieser eine
Rundung erhält.
Buchdecke: Unter der Decke versteht man die Deckel und die Rückeneinlage eines Buches, die fertig bezogen sind (mit Leinen, Papier, Leder, Pergament oder auch Kombinationen davon).
Buchschnitt: Die drei Außenseiten des Buchblocks, die beschnitten werden, bezeichnet man als (Buch-)Schnitt. Man unterscheidet den Kopfschnitt auf der Oberseite des Buches, den Fußschnitt auf dessen Unterseite und den Vorderschnitt, der dem Rücken gegenüber liegt.
Buchblock: Der "Inhalt" des Buches, also die Seiten mit dem Vorsatz als ganzes miteinander verbunden.
Buchblock runden |
Buchdecke: Unter der Decke versteht man die Deckel und die Rückeneinlage eines Buches, die fertig bezogen sind (mit Leinen, Papier, Leder, Pergament oder auch Kombinationen davon).
Buchschnitt: Die drei Außenseiten des Buchblocks, die beschnitten werden, bezeichnet man als (Buch-)Schnitt. Man unterscheidet den Kopfschnitt auf der Oberseite des Buches, den Fußschnitt auf dessen Unterseite und den Vorderschnitt, der dem Rücken gegenüber liegt.
E
Einbanddecke: siehe BuchdeckeF
Fadenheftung: siehe heften (zur Unterscheidung von einer
Klebebindung)
Falz:
1. Der Knick
bei den gefalteten Heftlagen.
2. Der
Abstand zwischen Rückeneinlage und Buchdeckel.
3. Der
Bereich des Buchblocks, bei dem der gerade Buchblock in den etwas breiteren
Rücken übergeht.
zwei Falzbeine |
Falzbein: Ein Werkzeug in Form einer (stumpfen) Klinge, das zum Glattstreichen beim Falzen verwendet wird. Früher meist aus Knochen (Bein) hergestellt, heute auch aus Teflon oder Metall erhältlich.
Fitzbund |
Halbfranzband |
G
Beispiel geschlossener Rücken |
Goldschnitt: siehe Schnittverzierung
Graupappe: Maschinell gefertigte Pappe (meist aus Altpapier) von grauer Färbung. Wird gern als Buchdeckel verwendet.
H
Halb-Franzband: siehe Franzband
Hammerfinne: Die schmale Seite des (Schlosser)Hammers.
(echter) Heftbund: In früheren Zeiten wurde oft statt auf Bänder auf Hanfschnüre geheftet. Die vom Zwirn umschlungene Hanfschnur wird dabei als Bund bezeichnet. Bei früheren Bindetechniken blieben diese Bünde (als Wülste auf dem Buchrücken) nach außen hin sichtbar.
heften: Das "Vernähen" der einzelnen Heftlagen zu einem kompakten Buchblock.
Heftgaze: ein weitmaschiges, durchscheinendes Gewebe
Hammerfinne: Die schmale Seite des (Schlosser)Hammers.
(echter) Heftbund: In früheren Zeiten wurde oft statt auf Bänder auf Hanfschnüre geheftet. Die vom Zwirn umschlungene Hanfschnur wird dabei als Bund bezeichnet. Bei früheren Bindetechniken blieben diese Bünde (als Wülste auf dem Buchrücken) nach außen hin sichtbar.
heften: Das "Vernähen" der einzelnen Heftlagen zu einem kompakten Buchblock.
Heftgaze: ein weitmaschiges, durchscheinendes Gewebe
Heftlage: Ein oder mehrere Blätter werden gefalzt und zu
einer (Heft-)Lage ineinander gelegt.
japanische (Block)Bindung: Eine Technik zum Buchbinden mit
offenem Buchrücken. Diese Technik kommt auch ohne Buchdeckel aus und hat meist
nur ein Deckblatt, da in den Buchblock Löcher geschlagen werden, durch die ein
Band oder eine Schnur geschlungen und damit der Buchblock befestigt wird.
J
Variante einer japanischen Bindung |
K
Anbringen des Kapitalbands |
kapitalen: Das Anbringen des Kapitalbands an den Buchblock.
kaschieren: Das Bekleben einer Fläche mit Papier oder Stoff.
Kaschierleim: Ein (Weiß-)Leim, der länger braucht um abzubinden. Dadurch hat man mehr Zeit bei der Verarbeitung. Wird verwendet, um Papier auf z.B. Pappe zu kleben (zu kaschieren). Wir verwenden hier den Typ Elasta N von Planatol.
Klebebindung: Die einzelnen Seiten werden mittels Leim verbunden. Dabei wird der Papierstapel in beide Richtungen aufgefächert, sodass nicht nur die Kanten sondern auch ein schmaler Streifen auf beiden Seiten der Blätter mit Leim benetzt sind. Die Klebebindung wird in aller Regel mit Heftgaze verstärkt.
Buch mit koptischer Bindung |
koptische Bindung: Eine Hefttechnik mit dem sogenannten Kettenstich, bei der der Buchrücken offen bleibt und die Heftung so sichtbar ist. Die koptische Bindung kommt ohne Leim im Bereich der Heftung aus.
L
Laufrichtung: Bei der industriellen Fertigung läuft das Papier über viele Rollen. Dabei richten sich die langen Zellulosefasern entlang dieser Laufrichtung aus. Dies führt dazu, dass sich das Papier später, wenn es feucht wird, senkrecht zu dieser Richtung dehnt und beim Trocknen auch gleichfalls zusammenzieht. Beim Buchbinden ist darauf zu achten, dass alle Materialien so verarbeitet werden, dass ihre Laufrichtung parallel zum Buchrücken verläuft.
Lederhäubchen: Als Schutz und Zierde beim (Halb-)Lederband und beim (Halb-)Franzband wird das Leder am Kopf und Fuß des Rückens so gearbeitet, dass es das Kapitalband von oben gesehen etwas bedeckt. Dabei soll es idealerweise die Form einer (Mond-)Sichel haben.
Lumbeckleim: siehe Buchbinderleim
M
Marmorschnitt: siehe SchnittverzierungMaschinenbütten: Ein maschinell gefertigtes Büttenpapier (im Gegensatz zum handgeschöpften Bütten).
O
offener Buchrücken: Hier sieht man beim fertigen Buch den
Rücken des Buchblocks, wie z.B. bei einer koptischen Bindung.
Offsetkarton: siehe Schrenz
Offsetkarton: siehe Schrenz
P
Pappschere: Ein meist massiver Gusstisch mit
Klemmvorrichtung, an dem ein langes Messer mittels Gelenk angebracht ist, das
entlang einer scharfen Kante geführt nach dem Scherenprinzip Materialien wie
Papier oder Pappe schneiden kann. Durch die Länge des Messers und dem daraus
resultierenden großen Hebel können auch starke Pappen damit sehr sauber
geschnitten werden. Bei der Benutzung ist darauf zu achten, dass man das Messer
zum Gusstisch hin zieht während man es nach unten bewegt, um einen möglichst
sauberen Schnitt zu erhalten.
Planatol BB: siehe Buchbinderleim
Planatol Elasta N: siehe Kaschierleim
R
Rückeneinlage: siehe Schrenz
S
Schirtinggewebe: Ein dünnes Leinengewebe, das als
Verstärkung z.B. beim Vorsatz eingesetzt wird. Erhältlich ist es meist als Band
auf Rollen. Man findet es aber auch durchaus als große Bögen oder auf breiten
Rollen. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom englischen Wort "Shirt" für Hemd ab.
Schmalbahn: Ist das Papier in
Schmalbahn geschnitten, dann ist seine Laufrichtung parallel zur längeren Seite
(wenn die Laufrichtung von uns weg weist, dann liegt das Papier im Hochformat
vor uns). Meist wird Papier in DIN A3 oder größer als Breitbahn verkauft,
Papier in DIN A4 oder kleiner hingegen als Schmalbahn.
Schnittverzierung (Sprengschnitt/Farbschnitt/Marmorschnitt/Goldschnitt):
Damit der Buchschnitt etwas schöner aussieht, kann man diesen in verschiedener
Weise verzieren. Beim Sprengschnitt wird er mit ein bis drei Farben
gesprenkelt, beim Farbschnitt wird er in einer Farbe eingefärbt, beim Marmorschnitt wird er mit einer oder mehreren Farben
marmoriert und beim Goldschnitt wird Blattgold auf den Schnitt aufgebracht. Dem Goldschnitt sehr ähnlich ist der Aluminiumschnitt, bei dem statt Blattgold dünne Aluminiumfolie verwendet wird, auch Kupferfolie wurde schon als Schnittverzierung verwendet. Beim Farbschnitt ist der Rotschnitt, der oft bei Gesangsbüchern Verwendung findet, gesondert zu erwähnen.
Schrenz(pappe): Dies ist ein dünner, fester Karton (Offsetkarton), der als Einlage für den Rücken der Einbanddecke verwendet wird.
Sprengschnitt: siehe Schnittverzierung
Stapelschneider: Eine Maschine, mit der man Papierstapel schneiden kann. Es gibt elektrisch oder rein mechanisch betriebene Stapelschneider.
Steigung: Durch das Falzen und den Heftfaden ist der fertig geheftete Buchblock am Rücken etwas dicker als beim Vorderschnitt. Dies wird durch das Abpressen ausgeglichen.
Sprengschnitt |
Schrenz(pappe): Dies ist ein dünner, fester Karton (Offsetkarton), der als Einlage für den Rücken der Einbanddecke verwendet wird.
Sprengschnitt: siehe Schnittverzierung
Stapelschneider: Eine Maschine, mit der man Papierstapel schneiden kann. Es gibt elektrisch oder rein mechanisch betriebene Stapelschneider.
Steigung: Durch das Falzen und den Heftfaden ist der fertig geheftete Buchblock am Rücken etwas dicker als beim Vorderschnitt. Dies wird durch das Abpressen ausgeglichen.
V
Vorsatz(-papier): Die ersten unbedruckten Seiten eines
Buches. Sie dienen zur Zierde und bei modernen Einbänden zur Verbindung
zwischen Einbanddecke und Buchblock. Das Vorsatzpapier kann einfaches Maschinenbütten
oder auch mit einem Muster versehen sein.
Also, jetzt wird es aber Zeit, dass ich hier einmal einen Kommentar hinterlasse!
AntwortenLöschenDein Glossar hat mir schon oft geholfen, wenn ich auf der Suche nach Anleitungen oder Materialien war und mir mal wieder der richtige Begriff fehlte. Vielen Dank für diese umfangreiche Übersicht!
Liebe Grüße
Christine