Freitag, 14. November 2014

[Handmade book of the month] Rote Beeren

Die Sommerpost ist nun leider vorbei, was schade ist, denn es war schön, wieder Bücher zu binden und vor allem viele schöne Bücher bewundern zu können. Damit dieses Gefühl ein bisschen aufrecht erhalten bleibt und wir nicht wieder komplett zum Näh- oder Food-Blog mutieren, möchten wir euch in Zukunft einmal im Monat ein handgebundenes Buch aus unsererer mittlerweile recht großen Sammlung zeigen. Diese Bücher sind lange vor der Geburt dieses Blogs entstanden und hatten somit noch nicht die Ehre, hier gezeigt zu werden. Ich hoffe, dass das für euch auch interessant wird.

Diesen Monat möchte ich daher gleich mit einem Buch beginnen, das 2008 entstanden ist und somit bei weitem noch nicht den Maßstab erfüllen kann, den ich heute an unsere handgebundenen Bücher anlege, da ich damals wirklich noch ganz in meinen Anfängen des Buchbindens steckte.


Dieses Büchlein in A6 wurde mit einer Fadenheftung gebunden. Mangels Wissen und Erfahrung ist die Bindung hier noch recht locker und vor allem nicht mit der Hilfe von Leim am Buchrücken verstärkt worden, so dass beim Blättern durch das Buch die großen Lücken zwischen den einzelnen Papierlagen doch recht auffällig sind.
Der Einband besteht aus Fotokarton und rotem Stoff eines alten Vorhangs. Ja, ihr lest richtig: normaler Stoff, kein Buchbinderleinen. Man kann durchaus auch gewöhnliche Stoffe für den Buchrücken verarbeiten, allerdings ist die Verarbeitung schwierig und nicht ideal. Schnell hat sich der Leim durch den Stoff gedrückt und macht unschöne Flecken. Da ich aber mangels besserem Wissen und mangels richtigem Leim etwas anderes zum Kleben verwendet habe (und nicht erwähnen werde, was ich statt Buchbinderleim verwendet habe, da ich dies nicht zum Nachmachen empfehlen kann und ich mir außerdem die Peinlichkeit in aller Öffentlichkeit ersparen möchte), war das Verwenden von gewöhnlichem Stoff durchaus machbar. Wer auch gern z.B. Leinenstoff zum Buchbinden verwenden möchte, der sollte seinen Stoff vorher mit Chinapapier kaschieren. Mit dieser Methode habe ich auch schon Stoffe kaschiert und zum Buchbinden verwendet, wie bei diesem Buch.


Ein Lesebändchen hat das Buch sogar auch bekommen. Und da wir damals noch keinen Zugang zu einem Stapelschneider hatten, habe ich die Seiten mit einem Wellenschnitt versehen. So fällt es weniger auf, dass der Buchschnitt nicht glatt ist. Viel Arbeit war es aber trotzdem, da ich jedes Blatt einzeln vor dem Falzen beschnitten habe.

Wellenschnitt
Als Vorsatzpapier habe ich passend zum Papier für den Einband Transparentpapier mit demselben Motiv verwendet, bzw. rotes Tonpapier.

Vorsatz
Ich hoffe, diese kleine Reise in die Vergangenheit unserer handgebundenen Bücher hat euch gefallen. Habt ihr dazu noch Fragen, oder vielleicht Anregungen, was euch auch noch genau interessieren würde?
Nächsten Monat werden wir das nächste Buch vorstellen.

Bis bald,
die Basteltante


P.S. Wer sich selbst einmal am Buchbinden versuchen möchte, dem empfehlen wir z.B. folgende kostenlosen Anleitungen:



Hinweis: Die verlinkten Seiten dienen lediglich zur Information und werden nicht gesponsort (d.h. ich werde nicht dafür bezahlt).

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